Alternativ könnten Ärzte alle acht Stunden intravenös 50 Milligramm Hydrokortison geben, ebenfalls ein Steroidhormon. Die Androgene, zu denen Bodybuilder so gerne greifen, sind nur ein Teil davon. Glukokortikoide und Mineralkortikoide zählen ebenso zu den Steroiden wie Östrogene und Gestagene (siehe »Steroidhormone«). Erstere gehören zur Standardtherapie vieler chronischer Erkrankungen, Letztere haben Ende der 1960er Jahre die Verhütung revolutioniert. Grenzen respektieren Schmerzmedikamente als solche seien bei regelrechter Anwendung nicht übermäßig gefährlich und erwiesen sich im medizinischen Einsatz als äußerst hilfreich, sagen Mediziner. Zu hinterfragen sei aber ihr unkritischer und unkontrollierter Gebrauch, um länger durchhalten zu können.
Der Fußballprofi Ivan Klasnic etwa beschuldigte vor einigen Jahren Mediziner seines ehemaligen Vereins Werder Bremen, mit Schmerzmitteln seine Nieren geschädigt zu haben. Klasnic hatte 2007 wegen eines chronischen Nierenversagens eine Transplantation erhalten. Viele Sportler gingen davon aus, dass die Kameraden auch Anabolika konsumiert haben, um die eigenen Ziele zu erreichen.
Oft haben sie seit ihrer Schulzeit keinen Sport mehr betrieben, eine eingeschränkte Herzfunktion und sind um die 40.„Das ist die einfachste Art, jemanden umzubringen“, warnt Ralf Schröder, selbst Leiter eines Fitneß-Centers und aktiver Bodybuilder. Clenbuterol kann den Herzrhythmus aus dem Takt bringen, Lasix entmineralisiert den Körper und schwächt das Herz zusätzlich, Proteine binden Flüssigkeit, weitere Entwässerungspillen sind vonnöten – der Teufelskreis schließt sich. Der Herzinfarkt droht, doch meist fühlen die User der Body-Drogen sich so gut, daß sie die Warnsignale des Körpers nicht bemerken. Dieses Steroid und seine Wirkung bei Covid-19 hat auch die Arbeitsgruppe von Frank Brunkhorst untersucht. Zudem steigt das Risiko für Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), Herzinfarkt, Schlaganfall, Blutgerinnsel (Thrombose), Krebs und Depressionen. Bei Männern sind eine Hodenschrumpfung (Hodenatrophie), Erektionsstörungen, Impotenz sowie Brustwachstum (Gynäkomastie) wahrscheinlicher.
Fast alle Dopingsubstanzen – Anabolika, Wachstumshormone, Kreislaufmittel – lassen sich problemlos auf dem Internet-Schwarzmarkt finden und bestellen, was offenbar auch in großem Stil geschieht. Die verwendeten anabolen Steroide leiten sich strukturell vom männlichen Hormon Testosteron ab und führen unter anderem zu beschleunigten Wachstumsprozessen sowie zu einer Stimulation der Erythropoese. In Kombination mit körperlichem Training kann der Sportler zusätzliche Muskeln aufbauen und somit seine Leistungsfähigkeit steigern. Krivec fand heraus, dass Wirkungen und Nebenwirkungen dieser Substanzen unter den Athleten nur teilweise bekannt waren und sowohl Ärzte als auch Apotheker ihrer Aufklärungspflicht nicht nachkamen. Manche Athleten hätten sich zwar anhand des Beipackzettels informiert, für einen Laien sei dieser jedoch nicht immer verständlich, so Krivec. Der Chemiker und Biologe hatte sich Ende der 1920er Jahre in Göttingen auf die Erforschung von Hormonen spezialisiert.
“Sportler, die es im Wettkampf genutzt hatten, wurden dementsprechend nicht als Straftäter verfolgt, sondern nur entsprechend der Regeln der Verbände sanktioniert”, erklärt der Experte. Gerade der Nachweis von Testogel sei ein großes Problem, schließlich gilt es das künstliche Testosteron von dem körpereigenem zu unterscheiden – und die beiden Moleküle sind nahezu identisch. Warum sollte man denjenigen kontrollieren, der sich zu seinem eigenen Vergnügen chemische Substanzen zuführt? Gerät ein Doper jedoch mit einer Substanz in https://www.neukoelln-online.de/include/pages/gegenanzeigen-und-m-gliche-nebenwirkungen-der-einnahme-von-hygetropin.html eine Polizeikontrolle, kann unter Umständen Strafanzeige gestellt werden. Seinen zweifelhaften Ruhm errang er durch den illegalen Einsatz in der Kälbermast – und weil er 1992 bei der Profi-Leichtathletin Katrin Krabbe sowie 2010 beim Tour-de-France-Sieger Alberto Contador gefunden wurde. “Zudem gibt es eine Reihe neuer pharmakologischer Substanzen, die man ebenfalls alle als Anabolika bezeichnen kann. In der dopenden Sportszene werden aber bis heute die anabolen Steroide am häufigsten verwendet”, betont der Wissenschaftler.